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Was ist Pharming?
Pharming gehört zur Kategorie der DNS-basierten Angriffe und stellt eine Bedrohung für die Integrität des Domain Name Systems (DNS) dar. Bei dem Angreifer versuchen, Benutzer auf gefälschte Websites umzuleiten, um vertrauliche Informationen zu stehlen. Das Ziel des Pharming-Angriffs besteht darin, die DNS (Domain Name System)-Auflösung zu manipulieren, um den Benutzer auf eine gefälschte Website umzuleiten, anstatt auf die tatsächliche legitime Website.
Im Allgemeinen gibt es zwei Arten von Pharming-Angriffen:
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DNS Pharming:
Bei diesem Angriff infiltrieren die Angreifer entweder den DNS-Server oder den Computer des Benutzers, um die DNS-Auflösung zu manipulieren. Sie ändern die DNS-Einträge, sodass die Domainnamen, die der Benutzer eingibt, auf die IP-Adresse der gefälschten Website verweisen. Dadurch wird der Benutzer unbemerkt auf die gefälschte Website umgeleitet. -
Hosts-Datei Pharming:
Bei diesem Angriff wird die Hosts-Datei auf dem Computer des Opfers manipuliert. Die Hosts-Datei wird normalerweise verwendet, um IP-Adressen mit bestimmten Domainnamen zu verknüpfen. Die Angreifer ändern die Einträge in der Hosts-Datei, um den Benutzer auf die gefälschte Website umzuleiten, wenn er den Domainnamen eingibt.
Die gefälschten Websites, auf die Benutzer umgeleitet werden, sind oft täuschend echt gestaltet und können den Original-Websites ähneln, beispielsweise einer Bankwebsite oder einer E-Commerce-Website. Das Ziel der Angreifer ist es, vertrauliche Informationen wie Benutzernamen, Passwörter, Kreditkarteninformationen oder andere persönliche Daten abzugreifen.
Um sich vor Pharming-Angriffen zu schützen, sollten Benutzer die folgenden Maßnahmen ergreifen:
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Aktualisieren Sie regelmäßig ihre Software und halten Sie ihre Betriebssysteme und Antivirenprogramme auf dem neuesten Stand.
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Verwenden Sie eine Firewall, um unautorisierten Zugriff auf Ihr Netzwerk oder Ihren Computer zu blockieren.
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Seien Sie vorsichtig beim Klicken auf Links in E-Mails oder anderen Nachrichten und überprüfen Sie immer die URL der Website, bevor Sie vertrauliche Informationen eingeben.
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Verwenden Sie starke und eindeutige Passwörter für Ihre Online-Konten und aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung, wenn verfügbar.
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Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Bank- und Kreditkartenabrechnungen auf verdächtige Aktivitäten.
Indem Sie diese Vorsichtsmaßnahmen befolgen, können Sie das Risiko von Pharming-Angriffen verringern und Ihre Online-Sicherheit verbessern.
Weitere Informationen zum Thema Pharming:
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Unterschied zwischen Pharming und Phishing:
Obwohl Pharming und Phishing ähnliche Ziele haben – nämlich den Diebstahl von vertraulichen Informationen -, unterscheiden sie sich in ihrer Vorgehensweise. Während Phishing darauf abzielt, Benutzer dazu zu verleiten, vertrauliche Informationen auf gefälschten Websites oder über gefälschte E-Mails preiszugeben, manipuliert Pharming die DNS-Auflösung oder die Hosts-Datei, um Benutzer unbemerkt auf gefälschte Websites umzuleiten. -
DNSSEC:
Das DNS Security Extensions (DNSSEC) ist eine Sicherheitserweiterung für das DNS-System, die entwickelt wurde, um Pharming-Angriffe zu erschweren. DNSSEC verwendet digitale Signaturen, um die Integrität und Authentizität der DNS-Daten zu gewährleisten. Durch die Implementierung von DNSSEC wird verhindert, dass DNS-Anfragen manipuliert werden und Benutzer auf gefälschte Websites umgeleitet werden. -
Pharming auf Heimroutern:
In einigen Fällen können Pharming-Angriffe gezielt auf Heimrouter abzielen. Angreifer können Schwachstellen in der Router-Firmware ausnutzen, um die DNS-Einstellungen zu ändern und den Datenverkehr der Benutzer umzuleiten. Dies ermöglicht es den Angreifern, den gesamten Internetverkehr der Benutzer zu überwachen und sensible Informationen abzugreifen. -
Schutzmaßnahmen:
Neben den bereits erwähnten Schutzmaßnahmen gibt es weitere Vorkehrungen, die Unternehmen und Benutzer treffen können, um sich vor Pharming-Angriffen zu schützen. Dazu gehören die Verwendung von sicheren DNS-Servern, die regelmäßige Überprüfung der Router-Einstellungen, das Aktivieren von DNSSEC, das Überwachen des Netzwerkverkehrs auf verdächtige Aktivitäten und die Verwendung von sicheren Internetverbindungen (z. B. VPN). -
Bekannte Pharming-Angriffe:
In der Vergangenheit gab es einige bekannte Pharming-Angriffe. Ein prominentes Beispiel ist der Pharming-Angriff auf die Bank of America im Jahr 2005. Dabei wurden Tausende von Bankkunden auf gefälschte Websites umgeleitet, um ihre Login-Daten zu stehlen. Solche Angriffe haben dazu geführt, dass Unternehmen und Organisationen verstärkt auf Sicherheitsmaßnahmen wie DNSSEC und sichere Authentifizierungsmethoden achten.
Es ist wichtig zu beachten, dass Pharming-Angriffe weiterhin eine Bedrohung darstellen, da Angreifer ständig nach neuen Wegen suchen, um Benutzer zu täuschen und vertrauliche Informationen zu stehlen. Daher ist es entscheidend, wachsam zu sein und bewährte Sicherheitspraktiken anzuwenden, um das Risiko von Pharming-Angriffen zu minimieren.
Wie kann man seine Hosts-Datei überprüfen und sicherstellen, dass sie nicht manipuliert wurde?
Um sicherzustellen, dass eine Hosts-Datei nicht manipuliert wurde, kannst man die folgenden Schritte befolgen:
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Öffne einen Datei-Explorer oder Finder auf deinem Computer.
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Navigiere zu einem der folgenden Pfade, je nachdem, welches Betriebssystem du verwendest:
- Windows: C:\Windows\System32\drivers\etc
- Mac: /private/etc/
- Linux: /etc/
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In diesem Ordner findest du die Datei mit dem Namen “hosts” (ohne Dateierweiterung). Mache einen Rechtsklick auf die Datei und wähle “Öffnen mit” und dann einen Texteditor deiner Wahl (z. B. Notepad++, PSPad, TextEdit).
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Überprüfe den Inhalt der Hosts-Datei auf verdächtige Einträge. Die Hosts-Datei sollte normalerweise nur Einträge enthalten, die mit Kommentarzeichen (#) beginnen oder auf die Loopback-Adresse (127.0.0.1 oder ::1) verweisen. Wenn du Einträge siehst, die auf andere IP-Adressen oder ungewöhnliche Domains verweisen, könnte dies ein Anzeichen für eine Manipulation sein.
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Vergleiche den Inhalt der Hosts-Datei mit einer vertrauenswürdigen Quelle oder einer Backup-Kopie der Datei. Auf diese Weise kannst du feststellen, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Wenn du Verdacht auf eine Manipulation hast oder unsicher bist, kannst du die Hosts-Datei auf ihre ursprüngliche Version zurücksetzen, indem du entweder eine Backup-Kopie der Datei wiederherstellst oder die Datei löscht. In einigen Betriebssystemen benötigst du möglicherweise Administratorrechte, um die Datei zu ändern oder zu löschen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Hosts-Datei ein sensibles Systemkonfigurationsfile ist, und Änderungen sollten mit Vorsicht vorgenommen werden. Wenn du dir unsicher bist oder vermutest, dass deine Hosts-Datei manipuliert wurde, ist es ratsam, einen erfahrenen IT-Experten oder einen Computer-Sicherheitsfachmann um Hilfe zu bitten.
Darüber hinaus ist es immer empfehlenswert, eine zuverlässige Antiviren- und Anti-Malware-Software auf deinem Computer zu verwenden und diese regelmäßig zu aktualisieren, um mögliche Bedrohungen zu erkennen und zu entfernen.
Wie kann man seine DNS-Einstellungen überprüfen?
Um die DNS-Einstellungen zu überprüfen, kann man die folgenden Schritte befolgen, abhängig von eigenen Betriebssystem:
Windows:
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Klicke auf das Windows-Symbol in der Taskleiste und öffne die “Einstellungen” (das Zahnradsymbol).
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Klicke auf “Netzwerk und Internet”.
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Wähle im linken Menü “Ethernet” oder “WLAN” (je nachdem, welche Art der Verbindung du verwendest).
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Klicke auf den Namen deiner Netzwerkverbindung.
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Scrolle nach unten und klicke auf “Erweiterte Optionen anzeigen”.
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Unter “IP-Einstellungen” findest du die DNS-Einstellungen.
Mac:
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Klicke auf das Apple-Menü und wähle “Systemeinstellungen”.
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Klicke auf “Netzwerk”.
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Wähle die Netzwerkverbindung aus, die du überprüfen möchtest (z. B. Ethernet oder WLAN).
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Klicke auf “Erweitert” und wechsle zum Tab “DNS”.
Linux (z.B. Ubuntu):
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Klicke auf das Netzwerksymbol in der oberen rechten Ecke der Menüleiste und wähle “Netzwerkeinstellungen”.
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Wähle deine Netzwerkverbindung aus.
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Klicke auf das Zahnradsymbol neben deiner ausgewählten Netzwerkverbindung und wähle “Bearbeiten”.
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Wechsle zum Tab “IPv4-Einstellungen” oder “IPv6-Einstellungen” (je nachdem, welche Art der Verbindung du verwendest) und dort findest du die DNS-Einstellungen.
In den DNS-Einstellungen siehst du entweder automatisch zugewiesene DNS-Serveradressen oder manuell konfigurierte Adressen. Wenn du vermutest, dass deine DNS-Einstellungen manipuliert wurden, solltest du überprüfen, ob die angegebenen DNS-Server vertrauenswürdig sind. Vertrauenswürdige DNS-Server können die von deinem Internetanbieter bereitgestellten Server sein oder öffentliche DNS-Dienste wie Google DNS (8.8.8.8, 8.8.4.4) oder Cloudflare DNS (1.1.1.1, 1.0.0.1).
Wenn du verdächtige oder unbekannte DNS-Serveradressen siehst, kannst du die Einstellungen auf automatische Zuweisung zurücksetzen oder manuell vertrauenswürdige DNS-Serveradressen eingeben. Alternativ kannst du deinen Internetanbieter kontaktieren oder einen IT-Spezialisten um Unterstützung bitten, um sicherzustellen, dass deine DNS-Einstellungen korrekt und sicher sind.
Created with help of AI by OpenAI.
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