Die Bedeutung des Datenschutzes ist seit der Entwicklung der Digitaltechnik stetig gestiegen, weil Datenhaltung, Datenverarbeitung, Datenerfassung, Datenweitergabe und Datenanalyse immer einfacher werden. Technische Entwicklungen wie Internet, E-Mail, Mobiltelefonie, Videoüberwachung und elektronische Zahlungsmethoden schaffen neue Möglichkeiten zur Datenerfassung. Dieser Entwicklung steht eine gewisse Gleichgültigkeit großer Teile der Bevölkerung gegenüber, in deren Augen der Datenschutz keine oder nur geringe praktische Bedeutung hat.
Interesse an personenbezogenen Informationen haben sowohl staatliche Stellen als auch private Unternehmen. Sicherheitsbehörden möchten beispielsweise durch Rasterfahndung, Telekommunikationsüberwachung und Bestandsdatenauskunft die Verbrechensbekämpfung verbessern, Finanzbehörden sind an Banktransaktionen interessiert, um Steuerdelikte aufzudecken.
Unternehmen versprechen sich von Mitarbeiterüberwachung höhere Effizienz, Kundenprofile sollen beim Marketing einschließlich Preisdifferenzierung helfen und Auskunfteien die Zahlungsfähigkeit der Kunden sicherstellen.
Ursprünglich wurde unter dem Begriff Datenschutz der Schutz der Daten selbst im Sinne der Datensicherung, z. B. vor Verlust, Veränderung oder Diebstahl, verstanden. Dieses Verständnis fand zum Beispiel seinen Niederschlag im ersten Hessischen Datenschutzgesetz von 1970. Im selben Jahr wurde der heute übliche Begriff des Datenschutzes durch einen Aufsatz von Ulrich Seidel definiert “Persönlichkeitsrechtliche Probleme der elektronischen Speicherung privater Daten“. Dabei wurde außerdem die schutzrechtliche Aufspaltung von Daten aus der nicht geschützten Sozialsphäre und der geschützten Privat- und Intimsphäre aufgegeben und in einen einheitlichen Schutz von personenbezogenen Daten umgedeutet. In seiner Dissertation “Datenbanken und Persönlichkeitsrecht” von 1972 hat Seidel das materielle Datenschutzrecht als die Regelung personenbezogener Datenverarbeitungen insgesamt begriffen und gegenüber dem formellen Datenschutzrecht und der Datensicherung abgegrenzt. Mit seiner Arbeit hat er dem Datenschutz die seitdem allgemein und über Deutschland hinaus gebräuchliche Bedeutung gegeben.
Quellangabe: | wikipedia.org |
Original-Titel: | Datenschutz |
Original-Datum: | 10.12.2019 |
Warum ist Datenschutz wichtig?
Datenschutz ist wichtig, um die Persönlichkeitsrechte von Personen zu schützen und deren informationelle Selbstbestimmung zu gewährleisten. Wenn personenbezogene Daten ungeschützt bleiben, können sie missbräuchlich genutzt werden, was zu Beeinträchtigungen der Privatsphäre, Identitätsdiebstahl, Rufschädigung oder Diskriminierung führen kann. Datenschutz dient auch dazu, das Vertrauen der Nutzer in die Verarbeitung ihrer Daten zu erhalten und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu verbessern, indem sie ihren Ruf als vertrauenswürdige und sichere Partner stärken. Zudem können Verstöße gegen den Datenschutz auch rechtliche Konsequenzen haben, wie beispielsweise hohe Bußgelder oder Schadensersatzforderungen.
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